Mut schlägt Sicherheit: Warum Versicherer jetzt wie Fintechs denken müssen.
Lange galt die Versicherungsbranche als Inbegriff von Sicherheit, Beständigkeit und nüchternem Risikomanagement. Doch die Zeiten, in denen man mit konservativen Strategien allein bestehen konnte, sind vorbei. Ein Blick auf Banken und Fintechs zeigt: Mut zur Transformation schlägt Status quo, besonders im digitalen Zeitalter.
Was Banken (endlich) verstanden haben und Versicherer noch nicht.
Viele Banken standen vor ähnlichen Herausforderungen wie Versicherer: veraltete Prozesse, sinkende Kundenzahlen in den Filialen, wachsende digitale Konkurrenz. Doch anstatt sich hinter Compliance und Risikoaversion zu verstecken, haben viele Institute mutige Entscheidungen getroffen und radikal umgedacht.
Sie investieren in UX, KI-gestützte Services und echte Plattformstrategien. Sie positionieren sich neu, nicht als reine Produktanbieter, sondern als Lifestyle-Begleiter. Sie testen, scheitern, lernen, verbessern in Iterationen, wie Startups. Diese Transformation ist nicht frei von Risiko. Aber sie ist notwendig, um relevant zu bleiben.
Versicherer dagegen…?
Viele Versicherer wirken wie festgefahren. Und das, obwohl das Potenzial riesig ist: Kundenbeziehungen bestehen oft über Jahrzehnte. Wer diese Kontakte nicht nur verwaltet, sondern wirklich nutzt, könnte emotionale Bindung, Cross-Selling und Markenvertrauen auf einem neuen Level erreichen.
Doch stattdessen dominieren noch immer papierbasierte Prozesse, statische Kommunikation und eine starke Fokussierung auf Produkt statt Kundenerlebnis. Während Fintechs Kunden begeistern, verlieren Versicherer oft ihre Anschlussfähigkeit, vor allem bei jungen Zielgruppen.
Mut ist (kalkulierbares) Risiko und keine Bedrohung.
Was die Versicherungsbranche von Fintechs und innovativen Banken lernen kann, ist nicht „Disruption um jeden Preis“. Es geht nicht um blinde Digitalisierung. Sondern um die Bereitschaft, bekannte Wege zu verlassen, Neues zu testen, auch wenn nicht jedes Projekt perfekt funktioniert.
Innovation bedeutet heute: schneller lernen, effizienter skalieren, näher an echten Kundenbedürfnissen agieren. Wer sich das nicht traut, wird von neuen Wettbewerbern überholt und von alten Kunden vergessen.
Warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist?
Der Markt ist im Wandel: Kunden sind digital affin, vergleichen, bewerten, erwarten persönliche Erlebnisse statt standardisierter Abläufe. Gleichzeitig zeigen KI, Automatisierung und Plattformstrategien, wie Effizienz mit Kundenorientierung kombiniert werden kann.
Das Fenster für mutige Entscheidungen ist offen, aber nicht ewig. Wer jetzt wartet, wird später nur reagieren können. Wer heute handelt, gestaltet die Zukunft.
Was wir empfehlen:
- Mutige Tests statt endloser Planung
- Cross-funktionale Teams, die Vertrieb, IT und Marketing wirklich integrieren
- Partnerschaften mit Startups oder Tech-Playern, die Geschwindigkeit mitbringen
- Experimentieren mit Emotion und Storytelling statt reiner Produktlogik
Versicherer haben die Kunden. Sie haben die Daten. Und sie haben die Relevanz. Jetzt braucht es nur noch eines: den Mut, die Komfortzone zu verlassen.
Danke an das VersicherungsJournal
Ein besonderer Dank an versicherungsjournal.de für den wichtigen Impuls in ihrem Artikel. Inspiration wie diese zeigt, wie dringend und gleichzeitig machbar der Wandel in der Branche ist.